Flugzeugkatastrophe in der Ostukraine
Abschuss von MH17 – Putin genehmigte offenbar Lieferung von Rakete an Separatisten
Alle 298 Menschen an Bord kamen ums Leben, als der Malaysia-Airlines-Flug 17 (MH17) am 17. Juli 2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ostukraine abgeschossen wurde. Im vergangenen November hatte ein niederländisches Gericht drei prorussische Separatisten in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt.
In einem vorerst abschließenden Bericht niederländischer Ermittler zu den weiteren Hintergründen der Tat heißt es nun, dass es starke Indizien dafür gebe, dass auch der russische Präsident Putin aktiv in einige Vorgänge rund um den Abschuss verwickelt war. Dies gehe aus abgehörten Telefongesprächen hervor, hieß es bei einer Pressekonferenz in Den Haag.
Konkret gebe es laut den Ermittlern starke Anzeichen dafür, dass Putin die Lieferung des Buk-Raketensystems, durch das der MH17-Abschuss schließlich erfolgte, persönlich angeordnet habe. Die Ermittler schränken jedoch ein: »Obwohl viele neue Informationen über die verschiedenen involvierten Personen aufgetaucht sind, gibt es zum aktuellen Zeitpunkt keine ausreichend konkreten Beweise für neue Anklagen.«
Internationales Ermittlerteam: »Haben unsere Grenzen erreicht«
Foto: Peter Dejong / APAußerdem genieße Putin durch sein Amt Immunität und könne nicht strafrechtlich verfolgt werden. Auch gegen andere Verdächtige reichten die Beweise nicht aus, so die Ermittler. Deshalb würden die Ermittlungen vorläufig eingestellt. »Wir haben unsere Grenzen erreicht«, sagten die Ermittler. Die Untersuchungen rund um den Absturz kommen damit vorerst zu einem Ende.
Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte sprach aufgrund der fehlenden Beweise für eine weitere Strafverfolgung von einer »schweren Enttäuschung«. Man werde jedoch weiter versuchen, Russland zur Verantwortung zu ziehen, sagte Rutte.
Russland bestritt Verantwortung auch nach Gerichtsurteil
Russland hatte jegliche Beteiligung an dem Abschuss stets abgestritten. Das niederländische Gericht hatte im November jedoch festgestellt, dass es genug Beweise dafür gebe, dass der Abschuss durch ein russisches Buk-System erfolgte, das zuvor in der Stadt Kursk stationiert gewesen war.
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