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miércoles, 2 de junio de 2021

un milagro de la Virgen en alemania

Die wundersame Errettung des kleinen Joseph

  • -AKTUALISIERT AM 

Muttergottes als letzte Hoffnung: Auf einer Radtour durch den Illerwinkel im Allgäu begegnet man vielen starken Frauen. Eine aber ist besonders mächtig.

7 Min.

Sollten wir schon jetzt in den Himmel wollen, sind wir eindeutig auf dem besten Weg. Steil aufwärts geht es hier, das Schild am Straßenrand warnt vor fünfzehn Prozent Steigung, und auch der mathematisch Unbegabte spürt ganz schnell in seinen Waden: Das ist viel. Für eingefleischte Flachlandradler wie uns ist es eine Höllenqual. Früher half in solchen Situationen ein Maria-Hilf-Motor, der auf den Gepäckträger montiert wurde und mit wenig Benzin und viel Mitleid etwas Anschub brachte. Die zeitgenössische Version ist das Pedelec, das uns gnädigerweise zur Verfügung steht. Selbst damit aber müssen wir kräftig in die Pedale treten, um nicht umzukippen. „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“, hieß es in der Religionsstunde. Wer sollte es auch sonst tun, da doch die braven Einwohner von Bad Grönenbach zu dieser frühen Stunde noch schlafen. Nur ein übermütiger Jugendlicher saß mitten im Dorfbrunnen mit hochgekrempelten Hosen und ließ sich genüsslich das kalte Quellwasser über die Beine fließen. Der freilich war aus Bronze, heißt Sebastian Kneipp und hatte vor knapp zweihundert Jahren in diesem Ort Latein büffeln dürfen, um seinem Traumberuf Priester näherzukommen. Nebenbei weltberühmt wurde er durch seine Wasserkur. Das kalte Sitzbad hat sich dabei allerdings nicht durchgesetzt.

Nach dem ersten steilen Anstieg rollt es dann zur Belohnung wie von allein hinab ins Tal. Breit und gemächlich schlängelt sich die Iller durchs Land, ein zarter Morgennebel schwebt über dem Wasser. Kühe liegen bequem im Gras, wiederkauen genüsslich und schauen gleichgültig dem Fahrradfahrer nach. Um sie herum streifen Katzen durch die Wiesen auf der Suche nach einer Frühstücksmaus. Am Straßenrand steht ein Schild mit einem dreigeteilten Wappen, darunter der freundliche Zuruf: „Grüß Gott im Unterallgäu“. Der aber ist hier eher selten zu sehen, stattdessen begegnen wir ungewöhnlich vielen Marienfiguren entlang des Weges. Im Schatten eines alten Baumes oder einsam am Straßenrand, selbst in Vorgärten findet man Abbilder der Muttergottes, die in dieser Region ihrem Sohn offenbar den Beliebtheitsrang abgelaufen hat. Schon wenige Minuten später bekommen wir selbst eine Ahnung davon, warum das so ist: Trotz der detaillierten Straßenkarte haben wir uns verfahren, auch das Navigationsgerät kann uns nicht auf den rechten Pfad verhelfen. Am Wegrand aber steht ein grauer Stein mit dem Bild der Gottesmutter mit Kind, darunter der Satz „Maria vom Guten Rat“. Auf diesen Rat hören wir, biegen an dieser Stelle einfach spontan ab und lassen uns von nun an vertrauensvoll treiben

 

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